Bei der Vorstellung des CIMA-Gutachtens verweist Landrat Ebel darauf, dass die Trasse der geplanten Verlängerung der A39 für eine bessere Umweltverträglichkeit 25 km länger sei als erforderlich. Dennoch werden ein bislang unzerschnittener Naturraum und somit natürliche Rückzugsgebiete beeinträchtigt, obwohl in wenigen km Entfernung die B4 verläuft. Angesichts der Tatsache, dass etwa 45 % der Tier- und Pflanzenarten in Niedersachsen bedroht sind, ist das nicht hinzunehmen. Von Entwicklungsländern wird erwartet, dass sie ihr Naturerbe schützen – wir selber nehmen aber keine Rücksicht darauf!
Die umweltfreundlichere und auch finanziell weitaus günstigere Variante (nur 25 % der Kosten) ist und bleibt der dreispurige Ausbau der B4 mit z.T. bereits existierenden bzw. im Bau befindlichen (!) Ortsumgehungen. Die eingesparten Gelder sollten dann in den öffentlichen Personenverkehr investiert werden. Es ist nicht automatisch davon auszugehen, dass der Individualverkehr wächst. Im Gegenteil: Mit attraktiv getackteten Verbindungen kann der Autoverkehr reduziert werden, und man den allgemein anerkannten Klimazielen einen Schritt näher kommen. So könnte – ergänzt durch Verkehrslenkung – innovative Verkehrspolitik aussehen.
Im Gegensatz zur Darstellung in der BZ bezüglich der Wirtschaftlichkeit der A39-Verlängerung, weist Professor Pez aus Lüneburg auf die fehlenden wissenschaftlichen Belege dafür hin, dass der Bau von Autobahnen langfristig für Arbeitsplätze in einer Region sorgt.
Zudem wird immer wieder berichtet, dass nicht genügend Gelder zur Verfügung stehen, die bereits vorhandenen Autobahnen zu erhalten. Die Folgekosten für die A39 und deren Finanzierung fallen bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unter den Tisch.
Eva Goclik (BUND Kreisgruppe Braunschweig, Vorstand)
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(Symbolfoto: Stefanie Schneider, freeimages.com)
























