IT-Fehler aus dem Jahr 2005: Panne in Baden-Württemberg – 1440 unbesetzte Lehrerstellen entdeckt
In Baden-Württemberg sind über Jahre hinweg Hunderte Stellen für Lehrkräfte als belegt verbucht worden, die gar nicht besetzt waren. Schuld daran: ein lange zurückliegender Softwarewechsel.
Wegen einer schweren IT-Panne sind 1440 Lehrerstellen in Baden-Württemberg als belegt verbucht worden, obwohl sie gar nicht besetzt sind. Grund ist ein Softwarefehler, der auf das Jahr 2005 zurückgeht, wie das Kultusministerium einräumte . Dieser Fehler sei über all die Jahre unbemerkt geblieben. Die Stellen sollen nun zügig besetzt werden. (Quelle: DER SPIEGEL /NachDenkSeiten) Das 1440 fehlende Lehrerstellen übersehen wurden ist unglaubhaft. (b.k.)
Neue Russland-Sanktionen – Auch Deutschland und China betroffen
Die Slowakei hat ihren Widerstand gegen das 18. Sanktionspaket aufgegeben (Wie wurde das erreicht?). Nun können die Strafen kommen. Sie richten sich auch gegen Nord Stream, ein deutsch-russisches Projekt, und gegen China.
Die EU-Außenbeauftragte Kallas bezeichnete das Sanktionspaket als eines der stärksten bislang. „Wir werden den Druck weiter erhöhen, so dass ein Ende der Aggression für Moskau zur einzig verbleibenden Option wird“, schrieb sie.
Unter anderem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 auszuschließen. Eine bizarre Entscheidung – denn sie trifft auch Deutschland, das am Bau der Pipelines beteiligt war und lange von günstigem Erdgas aus Russland profitiert hat. Das Nutzungsverbot schließt nun eine Rückkehr zur guten alten Zeit aus.
Bemerkenswert ist auch das Verbot von Transaktionen mit zwei chinesischen Finanzinstituten, die beschuldigt werden, EU-Sanktionen zu behindern. Damit trifft die EU den Handelspartner China, und sie steigt in illegale Sekundär-Sanktionen ein.
Peking will das nicht auf sich sitzen lassen – man darf auf die Reaktion gespannt sein… (LostInEUrope) Diese Sanktionen sind nicht gut für Deutschland, wenn man über die mittel- und langfristigen Folgen nachdenkt. Wer führt hier eigentlich die Regie? (b.k.)
Der Westen droht Russland
18.Juli. In den letzten 24 Stunden haben die EU, das UK und die Nato ihre Tonart gegenüber Russland verschärft. Es geht nicht mehr nur um Sanktionen, sondern auch um Drohungen – etwa gegen Kaliningrad.
Erst verabschiedete die EU ihr 18. Sanktionspaket, das nach Angaben von Chefdiplomatin Kallas eines der härtesten aller Zeiten ist. Es dürfte die Spannungen in der Ostsee verstärken, da es Nord Stream und die russische “Schattenflotte” ins Visier nimmt.
Kurz danach kam aus Brüssel ein Statement, das die (angeblichen) “hybriden Bedrohungen” aus Russland betont. Dabei wurde auch die Wahl in Rumänien und eine weitgehend unbekannte deutsche Plattform (“RED”) zitiert. Ihr wird “Informations-Manipulation” vorgeworfen.
Die EU nimmt in diesem Statement auch Bezug auf das UK, wo soeben “russische Spione” mit Sanktionen belegt wurden. Ein ungewöhnlicher Vorgang, denn Spione sind ja ohnehin unerwünscht; ihre Tätigkeit wird schon durch das normale Strafrecht abgedeckt…
Dieses Vorgehen wird in Brüssel unterstützt. Außerdem droht die EU Russland wegen der “hybriden” Aktivitäten: „Dies gewährleistet eine proaktive, kohärente und nachhaltige Reaktion, auch durch asymmetrische und verhältnismäßige Maßnahmen im Einklang mit dem Völkerrecht.“
Am aggressivsten klingt aber ein Statement von der Nato (US-General b.k.). In Wiesbaden (!) wurde eine “Eastern Flank Deterrence Line” vorgestellt, die nicht mehr defensiv, sondern ziemlich offensiv wirkt. Denn sie schließt auch die russische Enklave Kaliningrad ein. Zitat:
Das russische Kaliningrad ist etwa 47 Meilen breit und von allen Seiten von der NATO umgeben, und die Armee und ihre Verbündeten sind nun in der Lage, „das Gebiet in einem nie dagewesenen Zeitrahmen und schneller als je zuvor vom Boden aus zu erobern.“ (autom. übersetzt b.k.) (Quelle LostInEUrope) “take that down from the ground in a timeframe that is unheard of and faster than we’ve ever been able to do.” (take that down from the ground: das könnte man auch agressiver übersetzen!) Für mich klingt das nach sehr agressiven Drohungen. Russland droht in diesem Fall mit schärfsten Gegenmaßnahmen – auch dem nuklearem Krieg(b.k.)
Brasilien: Parlament winkt Gesetzentwurf durch, der Zerstörung elementarer Biome beschleunigt.
Nur wenige Wochen vor der ersten UN-Klimakonferenz im Amazonasgebiet (COP 30) pfeift Brasiliens Kongress auf Klima- und Regenwaldschutz. Nachdem der Bundessenat in Brasília das Gesetzesprojekt namens »PL 2159/2021« im Juni durchgewinkt hatte, stimmten nun in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag 267 Bundesabgeordnete für das von Wissenschaftlern und Umweltschützern heftig abgelehnte »Verwüstungsgesetz«. Lediglich 116 Parlamentarier votierten dagegen, der nationale Umweltschutzregelungen faktisch aushebelt.
Nun droht nicht nur dem Amazonasgebiet der Kollaps. Auch die Gesetze zum Schutz des extrem artenreichen Atlantischen Regenwalds und aller anderen brasilianischen Biome werden geschwächt. Alle Hoffnungen ruhen nun auf Präsident Luiz Inácio Lula da Silva. Nur er kann das Gesetz durch sein Veto noch stoppen.
Mit dem Argument der Debürokratisierung würden jegliche Umweltgenehmigungsverfahren für Projekte mit »geringen oder mittleren« Auswirkungen abgeschafft. Die vom staatlichen Erdölkonzern Petrobras geplante und von Präsident Lula da Silva befürwortete Ausbeutung der Erdölvorkommen im Mündungsgebiet des Amazonas beispielsweise falle in diese Kategorien. (junge Welt) (b.k.)





















Ob der kurze Schnipsel ‚Der Westen droht Russland‘ in der Rubrik ‚Kurz und klar‘ dem Inhalt gerecht wird?
Immerhin wird Bezug genommen auf Presseerklaerungen von EU und Nato, ergaenzt mit ‚Spionen in England‘ und einer Interpretation in LostInEU.
Zur ‚hybriden Bedrohung aus Russland‘ faellt mir immer nicht viel ein.
NSA und TechKonzerne kontrollieren das Internet – welche Rolle spielen da Hacker?
Zu den Stuxnet-Viren gegen Teheran gab es (unabhaengige!) Berichte (s. das amuesante Stuxnet-wiki);
‚Staatstrojaner‘ heissen so, weil sie von (europaeischen) Regierungen gegen Journalisten oder Oppositionelle eingesetzt wurden;
‚Team Jorge‘ war in den Nachrichten (Wahlmanipulationen weltweit, s. wiki) – israelische Firma, da war der Dobrindt bestimmt auch zu Besuch ;-);
Cambridge analytica mit Brexit und Trump haben alle schon wieder vergessen,
aber wo liest man was ueber russische Hacker in der Fachpresse (also netzpolitik oder telepolis)?
Fuer russ Hacker ist der mainstream (taz, ‚Bloed‘, …) zustaendig, und dieser zitiert eben Polizei, Regierungen oder Nato.
Ein Schelm, wer boeses dabei denkt …
Tja, und die ‚Lehrerpanne‘ – wir brauchen Geld fuer den Krieg gegen Russland. Sparen bei Sozialem und Bildung – Fritz Trumps Erfolgrezept hiess frueher Reagonomics.
Da plumpst die Schuldigitalisierung eben runter. Ohne Lehrer sieht man die armen Schueler ohne Compis nicht so.
Naja – die russische Enklave Kaliningrad ist nach der Osterweiterung eben von der Nato eingeschlossen.
Da sind auch russische Truppen stationiert – schon rein militaerisch eine heikle Situation.
Das wissen die Russen natuerlich auch. Da kann sich eine Eroberung „einfach so“ – bei der „Verteidigung der Ost-Flanke“ – als eine Militaer-Fantasie erweisen (man denke zB an die Belagerung Leningrads).
Fantasie kann zu unbedachten Handlungen verfuehren.
Umgekehrt sind die baltischen Kleinstaaten (und das dort stationierte Kontingent Bundeswehr) in einer aehnlichen Situation.
Alles in allem eine Situation, in der man sich mit Fantasien und Saebelrasseln zurueckhalten sollte, oder will jemand das Baltikum ‚verbraten‘ wie die Ukraine mit einem weiteren Versuch, Russland zu schwaechen?
Ich finde diese Plaudereien ueber Planung verantwortungslos.