Wenn auf Uelzens Straßen ein Wolf angefahren wird, wird es für die eingesetzten Polizisten schnell kompliziert. Denn das streng geschützte Raubtier darf nicht einfach von seinem Leid erlöst werden, wie etwa ein Reh oder ein Wildschwein.
Vielmehr wird eine relativ aufwendige Rettungs-Kette in Gang gesetzt, ein Veterinär und der Wolfsbeauftragte alarmiert. Und für alle Fälle hat die Polizei noch eine Wolfs-Transportkiste Marke Eigenbau an Bord.
In der Landeshauptstadt Hannover ist man da schon einen Schritt weiter. Dort gibt es zwar noch keine Wölfe, aber schon einen „Wolfs-Krankenwagen“. Dabei handelt es sich nach Medienberichten um einen etwa 2,40 Meter langen und 400 Kilo schweren Anhänger. Bis zu vier Tiere können in ihm transportiert werden. Ausgestattet ist der „Krankenwagen“ unter anderem mit Schutzhandschuhen, einem transportablen Rettungsbrett und Schlingen zum Einfangen der Wölfe. Selbst an eine Heizdecke ist gedacht, damit es den verletzten Tieren nicht zu kalt wird. Und wenn der Anhänger nachts zum Einsatz kommt, können eigens eingebaute Suchscheinwerfer die Umgebung ausleuchten.
… Für die Opfer des Wolfes, etwa Rinder und Schafe, ist der Transporter demnach nicht gedacht – bei ihnen komme die Hilfe in der Regel auch zu spät. …





















Die AbL ist bekanntlich für das Abschießen der Wölfe, wenn sie zum Problem werden. Dieser Standpunkt ist nachvollziehbar, weil extensive Weidehaltung vor allem AbL-Mitglieder betreiben. Durch Wölfe kann der Betrieb schnell an die Existenzgrenze kommen, auch wenn es Ausgleichszahlungen gibt.
Auch ich bin für den Abschuss von Problemwölfen. Aber aus einem anderen Grunde, nämlich aus Tierschutzgründen. Die Weidetiere werden durch Wölfe in ihren Gehegen in hohe Panik versetzt und können durch den Zaun nicht fliehen. Sie werden also daran gehindert ihrem natürlichen Fluchttrieb nachzugehen. Zudem werden die Weidetiere furchbar verletzt und verenden oft qualvoll. Auch das ist ein wichtiges Tierschutzproblem. Unter Abwägung der Schutzziele und der Würde der Tiere (Wolf und Weidetier), ist daher der Wolfsabschuss zu rechtfertigen.
Völlig daneben ist diese Pressemitteilung der AbL. Sie beruft sich auf nebulöse Pressequellen und macht Stimmung gegen den Wolfsschutz, der durchaus gerechtfertigt ist. Solche peinlich schwachen Berichte hat die AbL nicht nötig. Sie verleiten eher dazu, diesen Verband nicht mehr ernst zu nehmen.