Billigfleisch macht Bauern platt

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Das neue TTIP steht kurz vor Abschluss: Mercosur, das Handelsabkommen mit Lateinamerika. Mit ihm kommt massenhaft Billigfleisch in die EU. Kleine Höfe sterben, die EU-Landwirt/innen gehen pleite. Stoppen Sie jetzt Mercosur – mit Ihrer Unterschrift!

Tonnenweise Billigfleisch: Das Mercosur-Abkommen soll die Agrarindustrie noch stärker machen. Zölle und Einfuhrbeschränkungen auf Lebensmittel aus Lateinamerika würden schon bald fallen.[1] Es entsteht ein drastischer Konkurrenzkampf – kleine Bauernhöfe in Deutschland müssten schließen. Sie weichen skrupellosen Großkonzernen: Produziert wird auf riesigen gerodeten Regenwaldflächen unter Einsatz von in der EU verbotenen Hormonen und indem Landarbeiter/innen wie Sklav/innen ausgebeutet werden.

Mit Mercosur machen wir uns langfristig abhängig. Unsere Ernährung liegt dann fast ausschließlich in den Händen der Agrarindustrie mit ihren Megaställen und Monokulturen. Schon jetzt machen bei uns jedes Jahr fünf Prozent der Milch- und Schweineviehhalter/innen ihren Hof dicht.[2]

Allerdings: Peter Altmaier könnte das Abkommen noch stoppen. Ein Bauernprotest gleich zu Amtsbeginn als Wirtschaftsminister, das braucht ein CDU-Mann nicht. Schon gar nicht, wenn Hunderttausende die Landwirt/innen unterstützen. Sobald wir 200.000 Unterschriften haben, übergeben wir sie Altmaier – gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Mit ihren Traktoren fahren sie vor dem Wirtschaftsministerium in Berlin vor. Machen Sie den Protest mit Ihrer Unterschrift! stark!

[1] „EU-Staaten peilen Freihandelsabkommen mit Mercosur bis März an“, Zeit Online, 27. Februar 2018

[2] „Krise im Kuhstall“, Süddeutsche Zeitung, 13. Dezember 2016

2 Kommentare

  1. Liebe Inis, ich brauche mal einen Ratgeber, gegen was ich sonst noch alles sein soll. Genkühe aus den USA? Jungbullenknäste in Niedersachsen? Argentinische Pampa-Steaks (ich erinnere an den „Rinderbaron“ im Film „Frühstück bei Tiffany’s“)? Streichelkühe aus Kobe, wo das Kilo 100,- € kostet?

    Sie schreiben: „Es entsteht ein drastischer Konkurrenzkampf – kleine Bauernhöfe in Deutschland müssten schließen.“ Das hört sich sehr niedlich-kuschelig an, ist aber in realitas grober Öko-Kitsch: Es gibt in Deutschland längst ein Zwei-Klassen-System der Fleischproduktion. Gutverdienende Biohöfe mit hervorragender Qualität beliefern betuchte Kunden und Edelrestaurants; das Volk, der große Lümmel, rennt zu den Discounter-Sonderangeboten. Und MUSS dahin rennen aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.

    Nicht das Fleisch ist das Problem, sondern die ungleiche Einkommensverteilung.

    • Lieber Peter, Fleisch an sich ist sehr wohl ein ziemliches Problem: ökologisch, ethisch, …
      eine Mischung aus (fast immer) Tierquälerei, Landschaftszerstörung und Flächenverbrauch (Futtermittelanbau nicht vergessen), Boden- und Grundwasserbelastung durch Gülle, gesundheitlich sowieso,
      Ratgeber?

      okay: niemand braucht diesen hohen Fleischkonsum, … Leute lernt kochen, was gut schmeckt braucht kein Fleisch …

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