Die „Weiße Rose“ ist ein Kunstprojekt von Astrid Brandt.
Die Vernissage dazu findet innerhalb der Gruppenausstellung von „Kultur findet Stadt“ in der Braunschweigischen Landesparkasse, Dankwardstr. 1, am 3. April ab 19 Uhr statt.
Die Ausstellung ist innerhalb der Öffnungszeiten bis zum 2. Mai 2014 zu sehen.
Die Exponate sind aus den Projekten: „Crash over“ von 2011, „Candy Crash II“ von 2013 und „Weiße Rose“ von 2014.
Flugblatt I der „Weißen Rose“, II. Auflage 2014
(Zeitgemäße Überarbeitung des Originals von 1942/43 ohne deren Beschwichtigung)
Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben, über Leichen gehenden, von der Industrie indoktrinierten Lobbyisten-Gesellschaft, einer von Bürgern nicht gewählten Macht im Staat, einer überall dominierenden industrieller Herrscherclique „regieren“ zu lassen.
Ist es nicht so, dass sich jeder ehrliche Mensch heute seiner radikal gegenüber Mensch und Tier herrschenden Wirtschafts-Diktatoren und den dazu gehörigen kriminell mutierten und verkommenen Börsenplätzen der Welt schämt?
Und wer von uns ahnt das Ausmaß der Schmach, die über uns und unsere Kinder kommen wird, wenn einst der Schleier der Medienmächte von unseren Augen gefallen und die grauenvollsten und jegliches Maß unendlich überschreitenden Verbrechen an unserer Umwelt und an unseren nachfolgenden Generationen von Mensch und Tier unwiederbringlich ans Tageslicht getreten ist?
Wenn Deutschland, Europa und die ganze Welt schon so in ihrem tiefsten Wesen korrumpiert und zerfallen sind, dass sie, ohne eine Hand zu regen, im leichtsinnigen Vertrauen auf eine fragwürdige Gesetzmäßigkeit eine turbokapitalistische globalisierte geprägte Gesellschaftsform, die entartete Industrie und deren in brutalster Weise und ohne ein Stück von Ethik erzwungenem Wachstum über das Höchste, das ein Mensch besitzt und das ihn über jede andere Kreatur erhöht, nämlich dem freien Willen seiner Entscheidungen, preisgibt, die Freiheit zu demonstrieren, selbst mit einzugreifen in das Rad der Geschichte und es seiner vernünftigen und dem Mensch und Tier würdigen Entscheidung unterzuordnen, wenn der Mensch, so jeder Individualität seiner Stimme verzichtet und schon so sehr zur geistlosen und schon wieder mal zur nichts ahnenden feigen Masse geworden ist, dann, ja dann verdienen alle den Untergang.

Goethe spricht von den Deutschen als einem tragischen Volke, gleich dem der Juden und Griechen, aber nun hat es mal wieder eher den Anschein, wie auch schon vor 70 Jahren im Faschismus, als sei es eine seichte, willenlose Herde von Mitläufern, denen das Mark durch Medien und Konsum aus dem Innersten gesogen und nun ihres Kerns beraubt, bereit ist, sich in den Untergang von verlorener Ethik gegenüber Mensch und Tier und deren gesamten Lebensraum hetzen zu lassen.
Es scheint so – aber es ist nicht so; vielmehr hat man in langsamer, trügerischer, systematischer Vergewaltigung jeden einzelnen in ein geistiges Gefängnis gesteckt mit reichlich Konsumversorgung, und erst, als er darin gefesselt lag, wurde er sich des Verhängnisses bewusst.

Wenige nur wollen das drohende Verderben wahrhaben, und der Lohn für ihr heroisches Mahnen an unsere Gesellschaft ist oft Abgrenzung, Berufsverbot oder gar ein mysteriöser Tod. Über das Schicksal dieser Menschen wird noch zu reden sein und auch über die nicht vorhandene Demokratie.
Wenn jeder wartet, bis der Andere anfängt seine Stimme zu erheben, werden die Boten der rächenden Macht unaufhaltsam näher und näher rücken, dann wird auch das letzte Opfer sinnlos in den Rachen des unersättlichen Dämons des als falsch entlarvten Systems geworfen sein.
Daher muss sich jeder einzelne seiner Verantwortung als Mitglied des europäischen Volkes bewusst in dieser letzten Stunde sich wehren, soviel er kann, arbeiten wider die Geißel der Menschheit, wider dem entarteten Wirtschaftssystem und jedes ihm ähnliche System des absoluten Imperiums.
Leistet erfahrbaren Widerstand – Widerstand -, wo immer Ihr auch seid, verhindert das Weiterlaufen dieses durch Lobbyismus unkontrollierbar gewordenen Wirtschaftsystems, ehe es zu spät ist, ehe alle Länder Europas ein Trümmerhaufen sind, gleich Griechenland, Spanien, Portugal und ehe die letzte Jugend Europas für eine Scheinwelt eines machtgeilen Europakonstrukts verbrannt wird. Vergesst nicht, dass ein jedes Volk diejenige Regierung verdient, die es erträgt!

Aus Friedrich Schiller, „Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon“:
„… Gegen seinen eigenen Zweck gehalten, ist die Gesetzgebung des Lykurgus ein Meisterstück der Staats- und Menschenkunde.
Er wollte einen mächtigen, in sich selbst gegründeten, unzerstörbaren Staat; politische Stärke und Dauerhaftigkeit waren das Ziel, wonach er strebte, und dieses Ziel hat er so weit erreicht, als unter seinen Umständen möglich war.
Aber hält man den Zweck, welchen Lykurgus sich vorsetzte, gegen den Zweck der Menschheit, so muss eine tiefe Missbilligung an die Stelle der Bewunderung treten, die uns der erste flüchtige Blick abgewonnen hat.
Alles darf dem Besten des Staats zum Opfer gebracht werden, nur dasjenige nicht, dem der Staat selbst nur als ein Mittel dient.
Der Staat selbst ist niemals Zweck, er ist nur wichtig als eine Bedingung, unter welcher der Zweck der Menschheit erfüllt werden kann, und dieser Zweck der Menschheit ist kein anderer, als Ausbildung aller Kräfte des Menschen, Fortschreitung.“
Der Zweck des Deutschen Staates beinhaltet kein Vorbild von Zuchtmeisterei an Europa, keine Entmündigung des Volkes, keine Zurückhaltung von Information, keine totale Vorratsdatenspeicherung und Überwachung, keine Totalität gegenüber des Individuums, keine totale Freiheit des Marktes, da sie in Diktatur umschlägt, keine Staats-Entschuldung durch Volksenteignungen, keine Versklavung von Arbeitern durch legalisierten Zeitarbeitshandel, keine tierquälerischen Zuchtmaststätten, keinen Anspruch der Lebensmittelindustrie auf Versorgungsansprüche gegenüber der ganzen Welt, keine kontraproduktiven Gesetze bezüglich der Strom – und Wasserindustrie, keine Kriege wegen Rohstoffe oder kurz:
Keine Gewaltherrschaft vom Kapital über das Volk und deren Lebensraum.

Hindert diese zur Gewalt bereite Herrschaft, dass alle Kräfte und Rechte, die im Menschen liegen, sich nicht zu entwickeln drohen; hindert sie die Fortschreitung also das Recht auf Freiheit von Mensch und Tier und Selbstbestimmung des Geistes nebst einer längst überfälligen Anerkennung von Tierrechten und der gesamten Umwelt auf dessen Recht und deren Bestand, so ist sie verwerflich und schädlich, sie mag übrigens noch so durchdacht und in ihrer Art noch so vollkommen sein.
Ihre Dauerhaftigkeit selbst wird ihr alsdann viel mehr zum Vorwurf als zum Ruhme – sie ist dann nur ein verlängertes Übel; je länger die einst erzwungene europäische Gleichheit Bestand hat, um so schädlicher ist sie.
Auf Unkosten aller sittlichen und ethischen Gefühle eines hoch entwickelten Kulturvolks wird der politische Verdienst Deutschlands nur errungen durch Erzwingung einer wirtschaftlichen Großmacht und dies sehr subtil und diesmal ohne Panzer.
Die Fähigkeit zu einem Konsum- und Bankenkrieger ausgebildet zu werden erfordert keine Liebe, keine Freundschaft – es braucht nichts als versklavte Völker und Staaten.

Europas Wirtschafts- und Bankenpolitik machen die Unmenschlichkeit gegenüber ihren Sklaven zur Pflicht; in diesen unglücklichen Schlachtopfern von europäischen Staaten und deren Völker wird die Menschlichkeit beschimpft und misshandelt. Mit dem neuen Gesetzbuch von Sparzwang und der vermeintlichen Wirtschaftlichkeit von Staaten wird der gefährliche Grundsatz gepredigt, Menschen als Mittel und nicht als Zweck zu betrachten – dadurch werden die Grundfesten des Naturrechts und der Sittlichkeit gesetzmäßig eingerissen.
Dieses verfehlte Konstrukt kann nur unter einer einzigen Bedingung fortdauern, wenn der Geist der Völker stillsteht; er kann sich also nur dadurch erhalten, dass er den höchsten und einzigen Zweck dem Volk zu dienen verfehlt.
Die Menschen waren in der Politik stets die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen, politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen, die Interessen dieser oder jener Klasse zu suchen.“ Wladimir Iljitsch Lenin

„Wir leben im Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung; das Zeitalter, in dem die Menschen so fleißig sind, dass die vollkommen verdummen.“ Oscar Wilde
„In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist wiederum ein Irrsinn für sich.“ Voltaire
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