Dritte Gewerkschaftskonferenz für den Frieden
Veranstaltungsort
Gewerkschaftshaus Salzgitter-Lebenstedt
Chemnitzer Str. 33
38226 Salzgitter
11.07.2025, 13:00 – 12.07.2025, 15:30 Uhr
Achtung: Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht, sie kann aber im Livestream online verfolgt werden.
Von Rosa Luxemburg-Stiftung
Deutschland bereitet sich auf einen Krieg gegen Russland vor. Dabei wird die im Februar 2022 von Olaf Scholz ausgerufene «Zeitenwende» – der Gewerkschafter Hans-Jürgen Urban spricht im übrigen von einer «forcierten Militarisierung» – zum Frontalangriff auf die Interessen der Beschäftigten. Denn während das Eskalationsrisiko erhöht wird, befördern immer neue Aufrüstungspläne den Abbau des Sozialstaates. Die Verschärfungen beim Bürgergeld, die Beerdigung der Kindergrundsicherung und die beispiellosem Kürzungen in den Landeshaushalten sind nur die Vorboten dessen, was die Ampel in der «Nationalen Sicherheitsstrategie» angekündigt hat: Hochrüstung zu Lasten des Sozialstaates.
In dieser «Atmosphäre des Verzichts» geraten auch Tarifpolitik, betriebliche Mitbestimmung und gewerkschaftliche Durchsetzungsstrategien unter Druck. Zusätzlich sind durch die schleichende Deindustrialisierung tausende Industriearbeitsplätze in Gefahr. Doch während der sozial-ökologische Umbau von Industrie und Gesellschaft etwa 600 Milliarden Euro kosten wird, fließen immer weitere Milliarden in die Aufrüstung. Diese Politik gefährdet Arbeitsplätze. Und sie gefährdet den Kampf gegen den Klimawandel. Gleichzeitig wird die Arbeitsmarktpolitik zum Rekrutierungsinstrument der von Betriebsschließung betroffenen Belegschaften für die Bundeswehr. So soll die Bundesagentur für Arbeit laut einer Vereinbarung mit dem Verteidigungsministerium erstmals Arbeitssuchende als Soldatinnen und Soldaten vermitteln, während die Verschärfung der Zumutbarkeitsregelungen beim Bürgergeld für den notwendigen Druck sorgt, das militärische Jobangebot anzunehmen.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wird deutlich: Gesellschaftliche Umverteilung, der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur und der Umbau der Industrie sind auf eine friedensstiftende Außenpolitik angewiesen. Je mehr sich verteilungs- und außenpolitische Fragen ineinander verschränken, desto stärker müssen die Gewerkschaften ihre Rolle als Friedensorganisationen ausfüllen und dem Gerede von der Kriegstüchtigkeit die Sprache der Friedenslogik entgegensetzen. Die Gewerkschaftstage haben gezeigt: In den Gewerkschaften ist dazu eine breite Debatte im Gange. Daran wollen wir anknüpfen und die Auswirkungen der «Zeitenwende» auf die Beschäftigten diskutieren. Und natürlich wollen wir darüber sprechen, was angesichts dieser Entwicklung zu tun ist.
Programm
- Freitag
Ab 13 Uhr Anmeldung
13.30 Uhr Thorsten Stelzner – Texte und Lieder gegen den Krieg
13.45 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Matthias Wilhelm, 1. Bevollmächtigter IG Metall Salzgitter-Peine
Heinz Bierbaum, Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung
14.15 Uhr «Zeitenwende»: Die Verschiebung der globalen Machtverhältnisse – ökono-misch, politisch und militärisch
Aufschlag: Ingar Solty, Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik, RLS
15.45 Uhr Pause
16.15 Uhr Kanonen UND Butter? Wie wirkt sich die Aufrüstung auf Konjunktur und Sozialstaat aus?
Aufschlag: Dierk Hirschel, ver.di Chefökonom
Diskussion: Mark Ellmann, Koordinator Gewerkschaftliche Bildungsarbeit GEW Bayern, Nonni Morisse, Gewerkschaftssekretär Bremerhaven, ver.di, Lena Fuhrmann, Betriebsrätin und Aufsichtsratsmitglied der Salzgitter Flachstahl GmbH
18.00 Uhr Pause
18.30 Uhr Keine Zukunft im Atomzeitalter! Jugend aktiv gegen Krise und Krieg!
Diskussion: Yusuf As, DIDF Jugend, Andrea Hornung, Bundesvorsitzende SDAJ, Cem Ince, MdB Die Linke, Henrik Torbecke, Jugendvertreter und Mitglied im Ortsjugendaus-schuss der IG Metall Salzgitter-Peine
20.00 Uhr Abendprogramm in der Gaststätte Marienbruch Kleingärtnerverein e.V. - Samstag
9.00 Uhr Thorsten Stelzner – Texte und Lieder gegen den Krieg
9.15 Uhr Die Zeitenwende ist ein Frontalangriff auf die Interessen der Beschäftigten
Aufschlag: Ulrike Eifler, Gewerkschaftssekretärin IG Metall Würzburg
Diskussion: Doris Heinemann-Brooks, Bundesvorsitzende der ver.di-Senioren, Hamburg, Sebastian Friedrich, Journalist, Jan Dieren, MdB SPD
11.00 Uhr Pause
11.30 Uhr Arbeitsgruppen – Was tun im gewerkschaftlichen und betrieblichen Alltag?
Arbeitsgruppe I: Wie trifft uns die Militarisierung des Gesundheitswesens in Gewerkschaft und im Betrieb?
Nadja Rakowitz, vdää* und Julia C. Stange, MdB Die Linke
Arbeitsgruppe II: Wie und Wo trifft uns die Militarisierung der Arbeitsmarktpolitik – welche Auswirkungen hat sie auf Betriebs- und Gewerkschaftspolitik und darüber hinaus?
Ulf Immelt, Gewerkschaftssekretär, DGB Mittelhessen
Arbeitsgruppe III : Pflugscharen statt Schwerter – Rüstungskonversion statt Hochrüstung
Anne Rieger, ehemalige Bevollmächtigte IG Metall Waiblingen; Hans Schenk, Geschäftsführer SCi Engineers GmbH, Hamburg
Arbeitsgruppe IV: Militarisierung der Bildungseinrichtungen – Auswirkungen auf Schulen und Universitäten
Senta Pineau, Arbeitskreis Zivilklausel der Universität Köln und Katharina Niebergall, Junge GEW Nordrhein-Westfalen
13.00 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr Weil es um alles geht: Gegen Kriegstüchtigkeit und Raketenstationierung in Deutschland und Europa!
Ralf Stegner, MdB SPD, Özlem Demirel, MdEP Die Linke, Petra Erler, ehem. Staatssekretärin und Autorin, Markus Hulm, 2. Bevollmächtigter IG Metall Salzgitter-Peine, Ole Nymoen, Podcaster
15.30 Uhr Ende





















Diplomatie hat einen ‚Pferdefuss‘:
die Westukraine hat acht Jahre lang Buergerkrieg gefuehrt gegen den Donbass, bis Russland (Putin unter dem Druck der Duma, seinen politischen Verbuendeten dort) den Krieg begonnen hat.
Er hat der Nato zugesehen, die die Ukraine ausgebildet hat, es gab gemeinsame Manoever bis zum Schluss.
Dann hat er sich zum Angriff entschlossen (wie weit Kiew ein Irrtum oder ein Scheinangriff war, ist offen zur Debatte), nun ist Russland im Abnutzungskrieg und zerstoert die Reserven der Ukraine – was sinnlos waere, wollte Russland erobern. Die Westukraine wird ‚unabhaengig‘ werden, bzw. von Europa abhaengig und in Amerika verschuldet.
Europa will neuerdings manchmal einen Waffenstillstand (und manchmal ‚weitersiegen‘), um eigene Reserven und die ukr Armee wieder aufzubauen – was nun garnicht im russischen Sinn waere, mit der Sicherung der eigenen Grenze gegen die anrueckende Nato.
Sicherheitsgarantien der Nato waeren so glaubwuerdig wie die Versprechungen nach der deutschen Vereinigung…
‚diplomatische Loesungen‘ wird es wohl erst nach der Entscheidung auf dem Schlachtfeld geben.
Bleibt die Frage, wie der Einfluss auf andere Konfliktgebiete ist.
Der Iran u.a. auf der Welt werden die europaeische Situation verfolgen, auch die Innenpolitiken der verschiedenen Nationen.
Weniger Dummheiten waeren da schon nett … auslaendische Mitbuerger sind nicht einfach nur Manoevriermasse der jeweiligen Regierung, von Anstand gar nicht erst zu reden.
Vielleicht haette Frau Rackete etwas laenger bleiben koennen…?