Vor zwei Jahren überlegten wir in der Redaktion des Braunschweig-Spiegels, ob wir uns auch Themen außerhalb Braunschweigs und Region öffnen sollen, denn sehr vieles hat einen nationalen oder internationalen Bezug, den wir auch in Braunschweig zu spüren bekommen. Wir entschieden uns für einen begrenzten erweiterten politischen Bezug, wenn aus Gründen der Finanzkrise oder demokratiegefährdender Politik unbedingt Berichtenswertes geschieht. Damit das sofort erkennbar ist, schuf unsere Mitaktivistin und Grafikdesignerin Corinna Senftleben ein Logo, das es auf den Punkt brachte. Das Symbol für Demokratie und abendländische Kultur, die Akropolis wird durch das Finanzroulette zerstört und letztendlich gelangt unser Wertesystem unter den Hammer des rechtlich abgesicherten Finanzdiktats. Vielfach wurde dieses Logo inzwischen eingesetzt.
Es hat den Anschein. Alles ist rechtlich in Ordnung, gewählt wird auch noch. Vielen geht es auch noch gut in Deutschland, doch die Demokratie ist zunehmend ausgehölt, durchsetzt von mächtigen Interessen, die immer mal wieder zum Vorschein kommen. Dann kommt die Stunde der PR-Argenturen, bestellter Gutachten, konservativer Think Tanks (Bertelsmann und Stiftung Neue Soziale Marktwirtschaft) und der interessengeleiteten Medien, die Meinung machen. Man kennt das alles inzwischen. Bisher hatten meistens all die recht, die der „Schwarzmalerei“ gescholten wurden.
Doch die Zerstörungen kamen schneller als gedacht und werden sytematisch fortgesetzt. Nationale Egoismen, die es schon immer in der EU gab, werden deutlich verstärkt. Von Aufbruch ist keie Rede mehr, eher von „rette sich wer kann“.
Weil Geld nun mal die Welt regiert, spielt das wirtschaftlich starke Deutschland den Zuchtmeister, begleitet von nationalistischen und diffamierenden Tönen in der Massen- und Elitepresse. Dazu passt, dass es kaum jemanden interessiert, ob die Demokratien des Südens zerfressen werden. Das scheint nicht so wichtig zu sein, wie die Rettung der Banken, denn die sind systemrelevant – die Demokratien anscheinend nicht. Außer in Sonntagsreden, die nicht den Inhalten, sondern den Hüllen gewidmet sind.
Lesen Sie hier: „Athen erlebt Tage des Zorns“
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„Danke lieber Uwe für die Würdigung meines Schaffens. 🙂 „Logo“ ist allerdings nicht der geeignete Begriff. (s. wikipedia ). Ich würde es als „webtaugliche Themen-Grafik“ bezeichnet, die einen wiederkehrenden vielschichtigen Inhalt mit all der darinwohnenden Brisanz mit den Mitteln der Fotomontage auf kleinstem Raum wiedergibt. Das ist natürlich ein Begriffsmonstrum 😉 … darum: auch wenn’s ein Widerspruch an sich ist und die Kriterien der Verwendbarkeit eines richtigen Logos nicht erfüllt … vielleicht nennen wir es einfach mal „Foto-Logo“. Ist auch unwichtig … wesentlich ist: die Sichtbarmachung der inhaltlichen Thematik.“ Corinna




















