Gewalt gegen die Jugend – Jugendgewalt: das bildungspolitische Versagen

0

Zuerst das Positive: In Braunschweig schließen Hauptschulen!
Nun das Negative: Leider nicht alle!

Dramatisch sinkende Anmeldezahlen dokumentieren eine Abkehr von der Hauptschule, unabhängig von der Qualität. Die Eltern haben sich längst gegen diese Schulform entschieden. Und das ist gut so!

Doch nicht nur Eltern, auch namhafte Wissenschaftler unterschiedlicher Wissensbereiche fordern Ganztagsschulen mit pädagogischer Betreuung am Nachmittag. Sie fordern das Abschaffen der Selektion von Kindern nach der 4. Klasse und damit einhergehend die Aufhebung des dreigliedrigen Schulsystems. Sie fordern letztendlich den internationalen Schulstandard ein.

Schulsanierungen: Fehlinformationen aus dem Rathaus

0
Leserbrief zum Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 01.08. "Wenn der Putz im Unterricht rieselt" Am heutigen Tage bringt die Braunschweiger Zeitung eine Pressemeldung...

Kaiserjahr 2009? Otto – find ich nun nicht so gut

0

"Otto IV - Ideen sind gefragt - Stadtmarketing fordert zum Mitmachen auf ..." titelt das "neue" Braunschweiger Zweitmedium (nb-Online)

Tja, Ideen sind wahrhaftig gefragt - und ob! Hierin möchte ich Frau Obi-Preuß in ihrer Headline mal ausdrücklich zustimmen. Was hat sich wohl das Stadtmarketing da einfallen lassen? Eher was Zweitklassiges, wie ich meine. Es wirkt geradezu so, als hätte man sich vergeblich bemüht - über diverse historische Werke gebeugt - irgendeinen vermarketingbaren Knilch aus der Historie zu ziehen, mit dem es Furore und reichlich Geld zu machen gäbe.

Was kam dabei raus? Ein Otto! - Nicht der Komiker ist gemeint, aber ähnlich komisch wirkt die Auswahl gerade dieses Kandidaten, der den Braunschweigern ihr eigenes "Kaiserjahr 2009" einläuten soll.

Wieso eigentlich bedürfen wir eines "Kaiserjahres"?
Nach den beiden Fußball-Sommer-"Märchen", die nicht so ganz wahr wurden, müsste längst klar sein, dass man mit Fähnchenschwnigenden deutschen Fans noch längst keine Nation und damit auch kein Nationalgefühl rekrutieren lässt.

Vielleicht denkt man hier im Stadtrat, weltweit Ruhm mit Historie und Kaiserwürden zu ernten? Mitnichten - das Ganze kommuniziert man schon recht marktstrategisch:

Dabei soll wiederum ein deutlicher kultureller und touristischer Impuls für die Stadt Braunschweig gesetzt werden.

 

Hauptschule als Sorgenkind – die Eltern sind schuld!

0

Der städtische Kulturdezernent Wolfgang Laczny hat Sorgen. Viele Eltern wählen für ihre Kinder den höherwertigen Bildungsweg, schreibt Ralph-Herbert Meyer in der Braunschweiger Zeitung, und folgen damit nicht der Schulempfehlung.

Das Problem definiert die Stadt damit deutlich: Das Problem sind die Eltern, die für ihre Kinder das Beste wollen, nämlich die höherwertige Bildung und das nachweislich Schlechteste meiden, nämlich die Hauptschule. Zweifel an der Weisheit der kommunalen Schulpolitik sind nicht erkennbar, schließlich „konnten alle Schulformwünsche des aktuellen Jahrgangs… erfüllt werden“, mit „Ausnahme der 388 Kinder, die auf eine Integrierte Gesamtschule (IGS) gehen wollten, aber wegen mangelnder Kapazität eine Absage erhielten,…“. Durch die Planung einer neuen IGS wird sich die Situation entspannen, so die Stadt. Na schön, dann ist ja alles in Ordnung könnte man meinen, die Stadt und ihr Bote R.-H. Meyer kümmern sich.

Es bedarf schon einer erheblichen Portion an elitärem Zynismus, das Problem bei den Eltern zu sehen, die für ihre Kinder eine höherwertige Bildung anstreben. Das Füllen der Hauptschulen scheint bei der Stadt eine höhere Priorität zu haben als die Bildung ihrer jungen Bürger.

Anmerkungen zum so genannten „Schenkungsvertrag“ über die Quadriga

0

Nachdem BIBS Ratsfrau Heidi Wanzelius Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann im Verwaltungsausschuss wohlwollend und eindringlich ermahnt hatte, den Beschluss über die Quadrigaverträge doch tunlichst dem Rat zu überlassen, ließ Hoffmann den Ausschuss darüber abstimmen. Dagegen wandte sich SPD Fraktionsvorsitzender Manfred Pesditschek: "Eine solche Beschlussfassung ist unzulässig."

In einem offenen Brief an Pesditschek antwortete ihm Hoffmann: „Der Verwaltungsausschuß war nach der NGO für die Beschlußfassung über den Quadriga-Vertrag unstrittig zuständig.“ Der Beschluss sei "offensichtlich rechtmäßig", und er sei "sicher", dass Pesditschek seine rechtlichen Bedenken nicht länger aufrechterhalten würde. Bezeichnend ist, dass Hoffmann auf keine konkrete rechtliche Grundlage aus der NGO verweisen kann, die seine Auffassung - der Verwaltungsausschuss sei "unstrittig" für den Quadriga-Vertrag zuständig - stützen könnte. Stattdessen wie so oft: Mangelnde Begründung wird kompensiert durch ein Zurschautragen übersteigerter Selbstsicherheit.

Denn zuständig ist der Rat nach NGO § 40 Abs. 1 Nr. 17: "Der Rat beschließt ausschließlich über ... die Übernahme neuer Aufgaben, für die keine gesetzliche Verpflichtung besteht."

alt

Der Ausverkauf geht weiter

0
Die Miete für die Kultureinrichtungen im so genannten "Schloss" ist bekanntlich hoch. Um sie zu begleichen, wird städtisches Eigentum verkauft – zunächst...

„Eisen erzieht“?

0
Nicht gedruckter Leserbrief zum Artikel: Der Werdegang eines VW-Lehrlings, BZ vom 14.6. 08 Wie harmlos das doch klingt: der Werdegang eines VW-Lehrlings 1939, der...

Ist es das, was Kinder brauchen?

0
Nicht gedruckter Leserbrief zum Artikel in der nB vom 18.06.2008: "Kleine Hände kneteten in sahnigem Vanilleeis" Früher formten wir mit Sand, Knetekitt, Ton und...

Bericht aus Bumsdorf XIII – Fortschritt? Nicht mit mir!

0

In meiner heimatlichen Zeitung gibt es derzeit eine Serie, die sich mit dem Leben des großen Mathematikers Carl Friedrich Gauß beschäftigt. Sie liest sich recht angenehm, wenn auch manchmal etwas leidenschaftslos. Ich überfliege sie daher regelmäßig, obwohl ich kalauernd gestehen muss: Gauß ist mir ein Graus. Vielleicht liegt es daran, dass in mir der Neid nagt, denn von den Dingen, mit denen sich dieser Gelehrte beschäftigt hat, verstehe ich nichts. In der Rechenkunst bin ich nie weit gekommen, mein Abitur wurde mir trotzdem verliehen, denn es gab ja genug Fächer zum Ausgleichen meiner diesbezüglich miserablen Zensuren: z.B. Deutsch, Geschichte, Philosophie, Politik, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde, Staatsbürgerkunde und Badminton.

„Das Schloss ist auch ohne Quadriga ein Schloss“

0

Wir führten hier am 21.06.08 ein Gedankenspiel aus: Gemäß § 946 BGB müsse die Quadriga umgehend in das Eigentum der Credit Suisse übergehen, sobald sie auf dem Podest über der Schloss-Fassade befestigt ist, denn, einmal mit dem Baukörper verbunden, würde sie zum Teil desselben und das Eigentum der geschäftstüchtigen Eidgenossen erstreckte sich dann über den ganzen Baukörper auf alle dessen Glieder, auch auf die neu eingegliederten, auch über die Quadriga.

Dagegen wendet "Credit-Suisse-Schloss"-Mieterin Anja Hesse in der Braunschweiger Zeitung vom 28.06.08 nun ein, dass dies nur der Fall sei, wenn nach einer Trennung die Einzelsachen nicht mehr "für sich brauchbar" wären. "Das Schloss, so Hesse, sei aber auch ohne Quadriga ein Schloss."

Das soll hier Anlass sein, das "Schloss", um das es geht, noch einmal zu beschreiben. Es handelt sich um ein großes, zusammenhängendes Bauwerk, das verschiedene Funktionen beherbergt, die innerhalb des Gebäudes räumlich voneinander abgegrenzt sind, so wie etwa in einem Wohnhaus durch innere Wände ein Arbeitszimmer getrennt ist von einem Schlafzimmer oder ein Klo von einer Küche.

In der Braunschweiger Adelsherberge paart sich hinter dem Schaustück einer Schlossfassade im fröhlich-sportlichen Körperkontakt Kommerz und Kultur mit parkenden Autos: durch Wände getrennt, über Türen und Treppen, Aufzüge, Rolltreppen und Rampen miteinander verbunden.

Die "Brauchbarkeit" (Hesse) des Braunschweiger Schlossbaukörpers fächert sich auf in die räumlich voneinander abgesetzten folgenden Funktionen:
- Einzelhandel und Gastronomiebetriebe brauchen den Braunschweiger Schlossbau um ihre Konsum-Produkte zu verkaufen (das Kaufschloss)
- Anfahrende Kunden brauchen den Braunschweiger Schlossbau als Abstellplatz für ihre motorisierten Fahrzeuge (das Parkschloss)
- Bibliotheken, Kulturinstitut und Stadtarchiv brauchen den Bau zum Verteilen und Vermitteln von Informationen und Informationsträgern (das Kulturschloss)
- Davon unterscheidbar wird die rekonstruierte Fassade des Braunschweiger Schlossbaus "gebraucht" zur Vermittlung eines adligen Status getragen von Luxus, imposanter Macht und erhabener Schönheit entwickelt aus dem Gleichmaß idealer Proportionen (das Schauschloss, oder auch Prunk-, Schmuck-, oder Zierschloss).

Aktuelles

Meistgelesen